Kommentare: 6
  • #6

    Steppel (Sonntag, 04 Mai 2014 06:22)

    Die Januar-Storys sind sehr interessant u mega witzig XD bitte mehr von den Iren, die nach Bieren gieren..

  • #5

    Nicole (Montag, 09 Dezember 2013 10:38)

    Lang nischt mehr gehört, Trulla!

  • #4

    verena-goes-ireland (Mittwoch, 20 November 2013 14:00)

    Ich bin so froh, dass wir Miss M. gemeinsam betreuen, könnte mir keine bessere co-workerin wünschen und dein Blog ist toll, macht so Spaß zu lesen <3

  • #3

    big brother (Mittwoch, 18 September 2013 15:58)

    Bin beeindruckt kleines Schwesterlein. Vielleicht kommen wir dich mal besuchen.

  • #2

    Jule (Sonntag, 08 September 2013 11:39)

    Ach Franzi, das ist so typisch du.
    Es macht riesen Spaß deine Abendteuer zu lesen und was zu lachen ist ja immer dabei.

    Vermiss dich Maus!!!

    Drück dich und knutsch dich!!!

  • #1

    derek o (Freitag, 16 August 2013 22:11)

    My wife was there at the Camphill community in 1996. Viel Spaß und vielleicht ein paar tropfen "Whisky in the Jar" für uns.



Latest news:

Der Term hat gestartet. Und der
Timetable ist fixed. Meine Woche sieht folgendermaßen aus: Jeden Morgen bin ich
in der Schule, 2x in der Woche fahre ich ein Mädel zur Therapie und nach Hause
zu ihren Eltern. Ansonsten sind halt eben noch Kleinigkeiten, wie Mahlzeiten
vorbereiten oder eben das Wecken, Fertigmachen und Ins-Bett-Bringen meiner
Special Needs!

Schule ist irre witzig. 5 Jugendliche im Alter von 16 – 18 Jahren) sind in der
Klasse, und der Morgen ist in 2 Stunden eingeteilt. Zunächst wird immer etwas
sitzend erledigt, wie einen Buchumschlag gestalten oder eine Unterlage zu basteln. Dann ist Tea Break,
anschließend folgt die Pause (1h rumsitzen und dem Lehrer zuhören ist ja
bekanntlich ziemlich anstrengend). In der Pause gehen wir dann auf den
Spielplatz- und die Kinder können ein wenig chillen. 2 Jugendliche mit
Down-Syndrom, 1 Autistin und 2 weitere Jugendliche mit unterschiedlichen
Indikationen. Ein Jugendlicher war an meinem ersten Tag richtig tough: Ich
fragte ihn etwas, und er antwortete mir mit ‚Fuck off, old lady!‘ – aber ich
glaube, wir haben so langsam die Kurve bekommen :D. Nein nein, er ist so, er
benutzt ‚Fuck you‘ gefühlte 100x am Tag, ohne richtigen Beweggrund, aber so
mean wie er wirken möchte, so liebesgewürzig kann er auch sein! J Ansonsten habe ich hier
vielleicht auch das Glück, ein wenig Zeichensprache zu lernen, die sogenannte
loaf-language (who knows, ob das richtig geschrieben ist). Das ist mal richtig
interessant.. denn es steht ja fest, dass wir zu 80% über unsere Körpersprache
kommunizieren und 20% über Gesprochenes. Deshalb ist es ja auch oft
interessant, dass wir immer dann verwirrt sind oder Gesagtem nicht glauben,
wenn jenes mit der Körpersprache nicht übereinstimmt. Ein paar Zeichen kann ich
schon!

Na jedenfalls nach der Pause ist dann nochmal praktischen Arbeiten in 1:1
Betreuung angesagt, total cool. Bisher haben wir eher Unkraut gezuppelt,
Fenster geputzt. Das ist eben irre witzig, wenn de zum einen mit jemanden total
grummliges zusammenarbeitest und ihn versuchst zum Lachen zu bringen, oder eben
mit einem Jugendlichen, der jede 2 Minuten in einer anderen Welt abzudriften
scheint, sich dann geistesabwesend mit beiden Händen durch die Haare fährt und
krault. Herrlich. Oder eben auch jemanden, der ständig versucht, dich zu
umarmen und anzugrabbeln, und wonach ein Küsschen mal schnell zu einem Biss
ausatmen kann. So anstrengend das alles auch manchmal ist, so witzig kann es
auch sein!



20.08. – Lang lang ist es her, ich weiß, aber es bleibt hier
wirklich nicht allzu viel Zeit für ‚persönliche Dinge‘. Ich kann ja mal
berichten, was alles so Schönes in der letzten Woche der Holidays war.

Zum einen muss ich euch unbedingt von dieser irren Jogging-Geschichte erzählen.
Also zwei Mädels und ich haben uns in die Sportsachen geschwungen, um unseren
Popo ein wenig zu bewegen. So, ich persönlich hatte ja eh nach 2 Wochen noch
keine große Peilung, wo es langgeht. Ich bin auch wirklich davon ausgegangen,
dass man hier sogenannte Loops rennen kann – wie in Deutschland eben, so ne
gewisse Orientierung habe ich ja nun doch – auch wenn man’s kaum glauben mag.
So, ich meinte also zu den Mädels, wir könnten die tolle Strecke langlaufen,
die ich letztends mit einer anderen Co-Workerin gelaufen bin. Ja, wir joggten
dann auch im gemütlichen Gleichschritt diesen Weg entlang, doch irgendwie war
das diesmal anders. Habe ich schon einmal erwähnt, dass man mir in solchen
Angelegenheiten nicht trauen sollte? Nun
ja – wir sind da also über ein wunderschönes Grundstück gerannt, das zwei
Häuser und zig Felder berherbergte. Der Weg führte uns mitten durch die Felder.
Die Kulisse haute mich total um. Der Kontrast zwischen den goldschimmernden
Feldern, im Himmel wechselten sich farblich pechschwarze Wolken mit
sonnenuntergangsgleichen-rottönigen Wolken ab. Es war ein wahnsinnig tolles
Lichtspiel. Und wir mittendrin. Wir passierten irgendwann einen Wald, der einem
wahren Dschungel glich. Es wurde immer dunkler, und dunkler, und dunkler. Und
wir alle dasselbe: Da vorne wird es heller, da muss eine Straße sein, die
Hauptstraße eben, die uns wiederum nach Sweeneys führen würde. Pustekuchen. Gar
nicht mit Licht und Straße. Wir befanden uns nach etlichen Stichen und Kratzern
in einer Sackgasse. Wären wir zurückgegangen, wäre es stockdunkel gewesen. Wir
hatten zwar unsere Reflektorwesten an (ein absolutes Muss-Accessoire hier, da
man sonst so leicht übersehen wird, es gibt schließlich nur Straße, keine
Gehwege aufm Land), aber eben kein Licht dabei.

Also entschieden wir uns für die abenteuerliche Variante und marschierten
weiter, wir dachten, wenn wir das kurze Stück durch das Feld laufen, würden wir
schon ankommen. Erneut Pustekuchen. Wir kamen absolut nicht weiter, da
rundherum das eine Feld von dem anderen durch einen überwucherten, schlammigen
Graben getrennt wird. Vor uns nur Feld und Dschungel-Wald. Es ging dann
letztendlich fast gute 20 Minuten im Marschschritt durch die Felder. Ätzend, so
richtig ätzend. Und ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Was für ein
Abenteuer. Und man darf nicht vergessen, dass wir uns illegal dort befanden.
Irgendwann stießen wir dann wieder auf ein Stückchen Wald, aber es war schon so
dunkel, dass wir da nicht so recht durchwollten, also mussten wir erneut außen
rum – oha. Dann kam plötzlich ein Auto. Im Nachhinein wissen wir auch nicht,
warum wir das Folgende gemacht haben, aber es setzte dem ganzen Abenteuer das
i-Tüpfelchen auf. Wir zogen die Reflektorwesten aus, und versteckten uns wie
kleine Kinder kichernd im Wald.

Geplagt von Stichen, Kratzern, klettenversehten, dreckigen Beinen und 1 ½ Stunden
später erreichten wir Sweeneys. Ein unvergessliches Jogging-Erlebnis.


Abgesehen von diesem aufregenden Erlebnis haben wir auch
hier in Irland am - wann war das doch gleich???? – ich weiß nicht mehr,
jedenfalls Anfang letzter Woche den Metoritenschauer bewundert. Nachdem unser ‚house-evening‘
auch überstanden war, haben wir uns Decken geschnappt und haben uns draußen vor
der Tür auf den Boden gelegt und in den Himmel geschaut. Es war toll. Wir haben
so unzählig viele ‚Shooting Stars‘ gesehen. Ein unheimlicher schöner Moment, den
wir an jenem Tag in Gemeinschaft verbracht haben.

 

Am letzten Donnerstag war ich dann gemeinsam mit nem Mädel aus meinem Haus in
Kilkenny, wo wir ne übelste Shoppingsause vollbracht haben. Alles, was nötig war. So viel Schnulli, und so viel Nützliches.

6 Stunden später, 150 € ärmer.

 

Und der letzte aufregende Aspekt in der letzten Woche !!!! Haltet euch
fest!!! Ich bin endlich in mein 1-jähriges Zimmer eingezogen. Ich habe zwei
Tage gestrichen und geschrubbt. Nun ist es fast wohnlich. Es ist echt mega
klein, vor allem auch deshalb, weil ich mir das Doppelbett geschnappt habe. Da
man hier so viel zu tun, kommt man nicht dazu, so viel Zeit in seinem Zimmer zu
verbringen. Aber da ich da immerhin 6h zum Schlafen verbringe, dachte ich mir,
dass ich sehr happy sein würde, jeden Abend in mein breites, kuschligen Bett zu
hüpfen. Also, aufgepasst BESUCH! Ich habe ein großes Bett, und ihr könnt bei
mir im Bettchen mitschlafen ;-)

Dafür habe ich sonst nicht wirklich viel Platz – aber überzeugt euch selbst!


06.08.2013 – day-off.

Nun hatte ich nach knapp einer Woche leben in Irland
endlich meinen ersten day-off., zusammen mit einer anderen Co-Workerin. Unser
Plan: Ab auf den ‚höchsten‘ Berg im County Kilkenny – Irland hat übrigens 26
Counties. Und ja – es gibt keine Postleitzahlen bei nur 4,6 Millionen
Einwohnern. Ja – das ist einmal Berlin und n paar mehr. Nach dem Erklimmen des
Berges wollten wir noch nach Waterford, einer Stadt gelegen am Wasser, wie der
Name schon sagt. Waterford ist übrigens eher eine Industriestadt und lebt von
seinem Hafen.

Das Besteigen des Berges, ja, was soll ich sagen – der Berg war nicht wirklich
hoch, aber sooo unglaublich steil. Zum Glück war es auch nicht so neblig,
sodass wir nicht über die umherlaufenden Schafe stolpern und wir zudem die sehr
nette Aussicht genießen konnten. In der Ferne konnte man sogar die Küste und
das Wasser sehen. Von dem Örtchen, in dem ich lebe, sind es nämlich ca 60min
bis zur Küste. Waterford war auch entzückend – wir haben lecker in nem Pub
gegessen und danach noch ein wenig im Second-Hand-DVD Laden gestöbert.
Schließlich müssen wir uns ja auch um ein qualitatives Unterhaltungsprogramm
für den Abend kümmern. Ich habe ein paar tolle Filme gekauft und 5 DVD’s für 13
€ geschossen. Am besten fand ich das am Tresen angebrachte Schild: „We don’t
accept any credit cards – wir wollen den Banken nicht noch in die Hände
spielen.“

04.08.2013

So, es ward Sonntag. Eine Parade zierte diesen heiligen Tag. Am Nachmittag beabsichtigten wir zu einem Festival nach Callan zu fahren. Callan mit seinen 1771 Einwohnern.

Das Festival hatte nicht wirklich einen Inhalt, da den Menschen in der Umgebung und in unserer Camphill Community in den Sommerferien langweilig war, organisierten sie diesen Workshop mit abschließender Parade. Naja, so ein bisschen Inhalt hatte das ganze ja schon – schließlich stellten die Menschen und ihre Objekte Marionetten da, und auch Special Needs wirkten mit. Am Ende wurden dann die Strippen symbolisch durchgeschnitten.

Es ertönte laute Musik und dann ging die Parade los. Es war echt zuckersüss. Wir waren jedoch nur auf Steppvisite, denn wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, ist so eine große Menschenmenge und die laute Musik nicht wirklich gut für autistische Menschen.

Ich hörte übrigens auch von einem Festival in Nordirland, wo alle ginger-haarigen Mädchen hingehen, da es nur für sie veranstaltet wird. Schade nur, dass das am 23. August ist – kurz nachdem der Term gestartet hat und die Ferien hier wieder vorbei sind. Wenn das nicht aber ein Grund ist, nächstes Jahr um die Zeit mal Nordirland einen Besuch abzustatten.

Und ich durfte an diesem Tage kochen.. so ganz spontan. Und normalerweise heißt das eigentlich n 3 Gänge Menü zaubern zu dürfen – aber das ist nicht immer ganz so einfach. Denn wann kocht man denn schonmal für 10 – 12 Menschen? Unsere Küche sieht aus wie in nem Restaurant, riesige Schüsseln, zig Geschirrteile, und wir haben so einen mega Gasherd, das ist total interessant damit kochen zu müssen. Nun ja, man schnippelt sich hier also die Finger wund. Davon abgesehen gibt es hier sehr selten Fleisch bzw. wird es selten geben. Wir essen also so unheimlich viele gesunde Sachen, dass es einen schon Angst macht. Abgesehen natürlich von den ungesunden Sachen wie Erdnussbutter, Zuckerrübensirup, Marmelade und die billige Version von Nutella: chocolate sprinkles :D – aber mit Erdnussbutter kann man mich ja jagen, ekelhafte Erfindung! Aber es gibt hier natürlich meinen heißgeliebten Porridge! Ich bleibe hier zum Glück vor dem typisch englischen fettigem Essen verschont, da wir nur Bio-Produkte da haben und uns derzeit überwiegend mit Gemüse aus den eigenen Garten vergnügen. Wir haben hier so viele verschiedene Aufgaben und ‚kochen‘ für alle gehört auch dazu.

03.08.2013 – es ist Wochenende und auch wir dürfen uns über ein Frühstück um erst 10 Uhr erfreuen. Ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen, welch großen Part die Mahlzeiten hier einnehmen – wir sind meistens so um die 10 – 12 Menschen und so eine Mahlzeit kann dann auch schonmal um die 60 min gehen. Mir gefällt das. Das wirkt dann stetig wie eine ganz ganz große, wenn auch sehr ungewöhnlich zusammengewürfelte Familie.

Nun ja – nach dem Frühstück ging es loooohooos – wir wollten doch tatsächlich zum Strand zu einem Outing (means Ausflug). Ungefähr eine Stunde später waren wir an der Küste. Es war ein köstlicher Anblick, der sich uns darbot und ebenso ein köstlicher Wind, der einen fast umwarf. Als man ausstieg musste man alles festhalten. Wir erkämpften uns dann einen Platz am Strand und währenddessen wir alles aufbauten, ärgerten uns die kleinen umherschwirrenden Sandkörner. Innerhalb weniger Minuten war eine Tasche oder Jacke mit Sand bedeckt, weil es so unheimlich stürmisch war. Aber wir hielten durch – fast ganze 3 h. Es war zum Glück sonnig und bewölkt, kein Regen. Ich mein, das ist hier sowieso schnuppe – in der einen Sekunde ist es sonnig, dann wieder regnerisch mit Platzregen, dann mal wieder sonnig/bewölkt, dann wieder leichter Nieselregen und dann ab und zu ist es mal stürmisch und dann wieder totale Windstille – und all diese Wetterlagen können innerhalb von 5 Minuten rotieren – das irische Wetter eben. Man sollte es lieben, oder eben hassen. Dazwischen gibt es nichts.

Das Wasser war doch auch glatt mal 18 Grad warm – jaja, man mag es kaum glauben, aber auch Irland wurde nicht von der Sahara-Hitze verschont – kurz bevor ich ankam hat es in unserer Region ganze 3 Wochen lang nicht geregnet, sodass sogar schon Risse im Boden waren. Krasse Sache. Aber ihr müsst euch nicht sorgen, den 2. und 3. Tag wurden wir dann mit Dauerregen gesegnet, so Don’t worry! Die Grüne Insel bleibt die grüne Insel.

Ich befinde mich übrigens im Südosten Irlands, diese Region ist mit die wohl trockenste auf der Insel. Hier regnet es im Verhältnis zu anderen Bereichen nicht so viel. Lange Sandstrände, Burgen sowie Klosterhinterlassenschaften zieren den Südostens Irland – auch oft als ‚irische Rivera‘ bezeichnet.

 

So nun.. 18 Grad, das war doch ein Grund zum Baden ! Also rein mit uns, wir haben uns gewagt, es war so unglaublich.. äääh.. erfrischend und eben einfach nur schweinekalt. Das lustige ist, dass mich so eine Menge Leute darauf angesprochen haben, dass ich ja so braun bin und DAS mit roten Haaren! Das scheint hier wohl eine unglaubliche Seltenheit zu sein. Nun ja, ich hatte vor Irland einfach zu viel Zeit und habe diese wohl bei schönem Wetter draußen verbracht. Die Bräune ist wohl meiner kurzfristigen Arbeitslosigkeit geschuldet.

 

Ja, was soll ich sagen? Es war toll an der Küste. Die einzige Schweinerei war nachher der Sand überall – sogar mein Geld ist immer noch sandig, und die Sandkörner haben meiner Kamera im Nachhinein Gewalt angetan und sie zerkratzt.